CLAIRE CHOISNE, KÜNSTLERISCHE LEITERIN VON BOUCHERON ÜBER FREIHEIT, KREATIVITÄT UND DESIGN

Boucheron war von Anfang an ein High Jewellery Maison, das die Grenzen von Innovation und Design verschiebt. Immer auf der Suche nach neuen Wegen, seine Werte und Kreativität durch grenzenlose Designs, ungewöhnliche Materialien und experimentelle Techniken zu teilen. Niemand begrüßt dies mehr als die künstlerische Leiterin Claire Choisne.

Jedes Jahr gibt die Carte Blanche Haute Joaillerie-Kollektion Choisne volle Ausdrucksfreiheit und die Möglichkeit, mit Innovation und Kreativität einen Schritt weiter zu gehen. Die diesjährige Kollektion Ailleurs lässt sich von der Natur inspirieren und bietet neue Möglichkeiten, einige der schönsten Elemente der Erde mit zeitlosen und modernen Stücken zu interpretieren. Hier erfahren wir mehr über die Kollektion und die kommenden Momente für die Maison.

Erzählen Sie uns von der neuen Kollektion Carte Blanche, Ailleurs bei Boucheron.

Jeden Juli enthüllen wir unsere Carte Blanche, was auf Französisch „Freiheit zu schaffen“ bedeutet. Diese Kollektion ermöglicht es uns, uns auf Innovation und Kreativität zu konzentrieren und die Grenzen des Schmucks zu erweitern. In diesem Jahr haben wir die Kollektion Carte Blanche, Ailleurs vorgestellt, die der rauen Schönheit der Natur Tribut zollt.

Die Kollektion vereint einige interessante neue Elemente und Materialien – was können Sie uns über die Inspiration erzählen?

Die Haute Joaillerie-Kollektion von Carte Blanche, Ailleurs wurde Anfang 2020 entworfen, als die ganze Welt im Lockdown war, was eigentlich eine gute Zeit für Kreativität und Vorstellungskraft war. Ich war an einem sicheren Ort in Portugal und damals war es mein Traum zu fliehen und zu reisen. Nicht in der Lage zu sein, mit meinem Team zur Inspiration zu reisen, war eine Herausforderung, aber die Arbeit an dieser Kollektion ermöglichte es mir, durch meine Vorstellungskraft zu reisen. Das Gute ist, dass es keine kreative Grenze gab, also war es wie eine spirituelle Reise. Mir wurde klar, dass wir durch das Reisen durch die Fantasie auch eine enge Verbindung zur Natur aufrechterhalten und ihre Schönheit schätzen können.

Der Name der Sammlung bedeutet Anderswo auf Französisch. Dieses Anderswo ist irgendwo in der Natur, die für Boucheron und mich schon immer eine Quelle der Inspiration war. Es umfasst fünf imaginäre Welten, ohne geografische Einschränkungen oder kreative Grenzen: „Sandfrau“, „Blattfrau“, „Kieselfrau“, „Erdfrau“ und „Vulkanmann“. Jeder von ihnen bietet eine andere Atmosphäre und Empfindungen.

Für diese Kollektion haben Sie sich Materialien zugewandt, die vielleicht unkonventionell oder für eine hohe Schmuckkollektion ungewöhnlich sind – was waren einige der Herausforderungen, denen Sie sich dabei gegenübersahen?

Ich wusste von Anfang an, dass diese Sammlung eine große Herausforderung sein würde. Aber ich wusste auch, dass ich von unglaublichen Individuen umgeben war; unsere handwerker sind genial. Im Gegensatz zur Carte Blanche, Holographique High Jewellery Collection, die eine Technik für alle Stücke verwendete, mussten wir neue Techniken entwickeln und identifizieren

und beschaffen Sie neue Materialien für jedes Stück. Da sich bei der Kollektion alles um Innovation und Kreativität dreht, standen wir bei der Herstellung der Stücke vor vielen technischen Herausforderungen, da viele Rohstoffe für uns eine Premiere waren. Zum Beispiel ist Rattan ein flexibles Material, also mussten wir es schwer zu bearbeiten machen, Kieselsteine ​​​​wurden ausgehöhlt, um nicht schwer zu werden, identische Muscheln mussten für die Ohrringe und die Jack-Brosche gefunden werden, und Schmetterlingsflügel-Pigmente mussten gefunden werden zu stabilisieren. Am Ende haben wir für fast alle eine technische Lösung gefunden. Das Beste daran ist, dass, als ich das Ergebnis der endgültigen Stücke entdeckte, sie mit dem übereinstimmten, was ich ursprünglich in meinem Kopf hatte. Ich war so glücklich. Es ist lustig, denn wenn man die Stücke sieht, vergisst man all die Probleme, die Arbeit und die Herausforderungen, man schätzt nur die Emotionen. Ich fühlte mich erleichtert und froh. Diese Kollektion war voller Emotionen und Überraschungen.

Können Sie etwas über die Kampagne erzählen, die die Kollektion begleitet?

Ich glaube, dass die Geschichte erst abgeschlossen ist, wenn wir sowohl den Schmuck als auch das Bildmaterial haben, also habe ich sechs Monate lang eng mit dem Kommunikationsteam an der Kampagne gearbeitet, um sicherzustellen, dass wir dieselbe Vision teilen. Visuals mit menschlichen Modellen sind entscheidend, um Geschichten zu erzählen. Für das Fotoshooting habe ich sehr detailliert erklärt, um sicherzustellen, dass das Team die Welten, die von jedem der fünf Themen der Sammlung wiedergegeben werden, vollständig versteht. Ich habe spezielle Wünsche bezüglich der Farben gestellt. Ich habe auch betont, dass „Ailleurs“ eine imaginäre Welt ist, sodass es keinerlei Notwendigkeit gibt, mit einer bestimmten Region oder einem existierenden Ort auf dem Planeten konsistent zu sein. Das Wichtigste für mich war, dem Zuschauer das Gefühl zu geben, dass die Geschichten von anderen, von der Erde entfernten Welten stammen, also haben wir frei einen Stil von außerirdischen Frisuren und Kleidung geschaffen. Ich bin so glücklich mit dem Ergebnis!

Gibt es ein bestimmtes Stück in der Sammlung, das eine besondere Geschichte hat oder für Sie von besonderer Bedeutung ist?

Ich würde sagen, die Schmetterlingsstücke. Wir haben sechs Jahre gebraucht, um die Technik zu entwickeln, da ich geplant hatte, sie für die Nature Triomphante Haute Joaillerie-Kollektion im Jahr 2017 zu verwenden. Die Schwierigkeit bestand darin, einen Weg zu finden, die Flügel ohne Metall zu befestigen, weil ich im Gegenteil durch die Flügel sehen wollte bis hin zu den auf Titan aufgebrachten Blütenblättern der Fleurs Eternelles Ringe. Nachdem die Flügel ausgewählt waren (Ideopsis Vulgaris – eine nicht geschützte indonesische Art), wurden sie so gescannt, dass wir ihre genaue Größe reproduzieren und ein maßgeschneidertes Goldgerüst erstellen konnten, das sie tragen konnte. Dann haben wir ein Schutzharz entwickelt, das die Farbe des Schmetterlings nicht verändert. Schließlich übernahmen unsere Handwerker die heikle Aufgabe, Diamanten zu setzen, um die Schmetterlingsflügel am Goldrahmen zu befestigen. Ich bin so froh, dass wir durchgehalten und es geschafft haben! Deshalb besteht die größte Herausforderung als Schmuckdesigner darin, keine Angst vor seinen Ideen zu haben, auch wenn diese manchmal etwas verrückt erscheinen oder auf den ersten Blick unmöglich erscheinen. Fühlen Sie sich frei, Ihre Ideen vorzubringen und bleiben Sie dabei. Finden Sie Menschen, die denselben Geist und dieselben Träume teilen, sprechen Sie mit ihnen und arbeiten Sie mit ihnen zusammen. Wenn sie auch die Grenzen überschreiten und etwas anderes ausprobieren wollen, dann werden Sie schließlich dort ankommen.