Treffen Sie Nour Jarmakani und Aal Chammaa, Mitbegründer und Direktoren des Belvedere Art Space

2018 beschlossen die libanesischen Studienfreunde und Innenarchitekten Nour Jarmakani und Aal Chammaa, sich gemeinsam auf eine Reise zu begeben und ihre eigene Kunstgalerie in Beirut zu eröffnen.

Kunst war schon immer eine Leidenschaft, aber die beiden Kunstliebhaber wollten daraus ein Geschäft machen und einen Raum schaffen, der die Basis einer Gemeinschaft von Künstlern, Sammlern und Kunstliebhabern sein würde. Nachdem sie sich einen guten Ruf für den Belvedere Art Space in Beirut erworben haben, beschließen sie, zu expandieren und eine Galerie im DIFC-Viertel von Dubai zu eröffnen.

Die gemeinsame Leidenschaft von Nour und Aal für zeitgenössische Kunst zeigt sich in der Auswahl der Kunstwerke in dem Raum, in dem sie Stücke von etablierten und aufstrebenden Künstlern aus der ganzen Welt zeigen. Beide weit gereisten Gründer haben ein einzigartiges Angebot an Kunst aus der ganzen Welt kuratiert, und es scheint, dass dies erst der Anfang ist. Wir erfahren mehr.

Erzählen Sie uns von Ihrem Werdegang und wie Sie mit dem Belvedere Art Space dahin gekommen sind, wo Sie heute sind?

Nährwert: Unsere Galerie wurde erstmals vor fünf Jahren in Beirut gegründet. Aal und ich sind schon sehr lange befreundet, wir haben zusammen Innenarchitektur studiert und wir haben schon immer eine Leidenschaft für Kunst geteilt. Wir reisen viel – wir haben viel Zeit in Europa und den Vereinigten Staaten verbracht – und hatten daher schon immer eine Leidenschaft für verschiedene Arten internationaler Kunst. Ich habe auch eine Zeit lang in Nigeria gelebt, daher bin ich auch von afrikanischer Kunst beeinflusst. Während unserer gesamten Karriere als Innenarchitekten und Architekten war uns immer klar, dass wir irgendwann eine Kunstgalerie haben wollten. Wir wussten, dass dies unsere wahre Leidenschaft war. Der Aspekt der Innenarchitektur, der uns immer am meisten Spaß gemacht hat, war die Diskussion über das Kuratieren von Kunstwerken für die Projekte, an denen wir gearbeitet haben. Im Laufe unserer Karriere begannen wir mit unseren eigenen Kunstsammlungen, lernten die Künstler kennen und entwickelten zu vielen von ihnen persönliche Beziehungen. Ich zog zurück nach Beirut und in diesem Jahr beschlossen wir, die Galerie zu eröffnen. Wir haben zwei Jahre gebraucht, um das Kunstwerk zu planen und zu kuratieren und alles zusammenzustellen. Wir gingen zu Sotheby’s und machten einige Kurse über das Galeriegeschäft und Kunstgeschichte und Kuratieren, um unseren beruflichen Hintergrund darin zu entwickeln. Wir wollten sicherstellen, dass wir wirklich wissen, was wir tun! 2018 haben wir unsere Kunstgalerie in Beirut eröffnet.

Und wie kamen Sie dazu, den Raum in Dubai zu eröffnen?

Nährwert: Nach der Explosion in Beirut haben wir uns entschieden, nach Dubai zu ziehen, und es war schon immer unser Ehrgeiz, dort eine Galerie zu eröffnen. Als wir unsere Künstler ursprünglich unter Vertrag genommen haben, haben wir sie für den gesamten Nahen Osten unter Vertrag genommen, nicht nur für den Libanon, daher war es immer der Plan, zu expandieren. Nachdem wir nach Dubai gezogen waren, haben wir uns also auf die Suche nach einem Standort für die zweite Galerie gemacht. Unsere Künstler waren sehr gespannt, weil wir ihnen das von Anfang an versprochen haben. Wir entschieden, dass DIFC der beste Ort für die Galerie wäre, und wir hatten von Anfang an einen großartigen Start.

Erzählen Sie uns von den Kunstwerken, die Sie in der Galerie haben, und den Künstlern, mit denen Sie zusammenarbeiten. Warum wählen Sie diese speziellen Partner und Werke aus?

Nährwert: Wenn du Aal und mich triffst, wirst du wissen, dass wir uns oft gegenseitig abprallen. Wir sind uns in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich, aber gleichzeitig sehr unterschiedlich, und ich denke, das gibt unserer Galerie einen großen Vorteil, weil wir so viele verschiedene Geschmäcker in Sachen Kunst ansprechen. Wenn wir einen Künstler auswählen, muss zunächst mindestens einer von uns seine Kunstwerke lieben, und das Wichtigste ist, dass wir nach Künstlern suchen, die aufstreben, aber auch in dem Sinne etabliert sind, dass sie in anderen Teilen der Welt vertreten sind, sie haben in verschiedenen Galerien ausgestellt und verfügen über eine gute Ausbildung in dem, was sie tun. Wenn wir also unseren Kunden Kunst verkaufen, ist es nicht nur Kunst, die sie lieben, sondern auch Kunst, die an Wert gewinnt. Dies ist wichtig für uns, um zu wissen, dass wir unseren Kunden ein schönes Produkt geben, aber auch etwas, das eine gute Investition ist.

Aal: Und natürlich wollen wir Künstler, die die Geschichten ihrer Arbeit teilen und ihre Werke unseren alten und neuen Sammlern vorstellen können. Das gibt ihnen die Gewissheit, dass dieser Künstler, selbst wenn er noch nicht etabliert ist, es irgendwo in der Kunstwelt schaffen wird, und wir haben uns mit keinem Künstler geirrt. Wir möchten die Künstler, deren Arbeiten wir zeigen, immer treffen und eine Beziehung zu ihnen aufbauen, bevor sie in unserer Galerie vertreten sind.

Wie unterscheidet sich Belvedere insgesamt von anderen Galerien in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Nahen Osten?

Ich denke, wir bringen einen anderen Kunststil in die Region. Wie gesagt, wir haben auf der ganzen Welt gelebt und haben daher viele internationale Einflüsse. Wir haben viel von dem, was ich „lustige“ Kunst nennen würde, helle, farbenfrohe Kunst. Wir haben viele Straßenkünstler, die sich zu bildenden Künstlern entwickelt haben und jetzt von großen Museen vertreten werden. Ich würde also sagen, dass wir insofern im Vorteil sind, als unsere Kunst sehr farbenfroh ist, sie hat immer eine großartige Geschichte hinter sich und bis jetzt habe ich nicht viel von dieser Art von Kunst im Nahen Osten gesehen. Ich denke, die Kunst, die wir sehen, ist normalerweise ziemlich düster und depressiv, vielleicht mit einer etwas schwereren Geschichte dahinter. Für unsere Künstler ist die Art und Weise, wie sie ihre Werke malen oder zeichnen, immer so farbenfroh und hell, und es ist schwer, nicht glücklich zu sein, wenn man in ihrer Nähe ist.

Aal: Das macht unsere Galerie wirklich anders. Einige Galerien haben vielleicht einen Künstler mit ähnlichen Arbeiten wie wir, aber es wird nur einer sein. Aber bei uns ist es immer homogen und alle Werke unserer Künstler passen perfekt zusammen, um diese fröhliche Gesamtstimmung zu erzeugen. Wir nennen die Galerie unseren glücklichen Ort!

Was ist Ihre Vision für die Zukunft des Art Space?

Aal: Der Plan ist definitiv, weiter zu expandieren. Wie wir bereits erwähnt haben, vertreten wir unsere Künstler im gesamten Nahen Osten und daher war unsere Vision immer, uns zu verzweigen und verschiedene Galerien in verschiedenen Teilen der Region zu haben und diese Künstler überall gut vertreten zu haben. So kommen wir voran. Und wir hatten großes Glück, weil unsere Künstler sehr gut aufgenommen wurden und wir eine sehr große Sammlerbasis aus der ganzen Region haben, nicht nur aus Dubai oder Beirut. Ich habe das Gefühl, wo immer wir in der Region sind, es ist wie eine große Familie.

Können Sie etwas über einige der Künstler erzählen, mit denen Sie zusammenarbeiten, und die Werke, die sie produzieren?

Nährwert: Es sind hauptsächlich amerikanische Künstler, wir haben einige europäische Künstler aus Spanien und dem Vereinigten Königreich, also eine sehr internationale Mischung. Sie alle sind zeitgenössische Künstler, die oft mit Materialien experimentieren, und so ist jedes Stück anders. Wir haben Skulpturen, Gemälde, Mixed-Media-Kunstwerke, also ist es eine sehr vielseitige Mischung.

Wie stellen Sie Ihre Künstler Ihren Kunden und Sammlern vor?

Aal: Wir haben Veranstaltungen in der Galerie, bei denen wir unsere Kunden einladen können, mehr über die Künstler zu erfahren, und wir nehmen auch an mehreren Kunstmessen teil.

Wie beurteilen Sie die Kunst- und Galeriebranche in den VAE?

Nährwert: Meiner Meinung nach hat sich zwischen letztem und diesem Jahr viel verändert, was sehr erfrischend ist. Die Kunstszene wächst exponentiell, was großartig ist. Ich denke, es ist immer noch ein sehr aufstrebender Kunstmarkt, er ist noch nicht so ausgereift wie andere Teile der Welt, die das schon sehr lange tun, aber er geht in die richtige Richtung.

Gibt es Künstler aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die Sie besonders interessant finden?

Aal: Wir haben noch keine gefunden, aber wir suchen definitiv. Es gibt sicherlich einige spannende junge aufstrebende Künstler, aber noch ist uns nichts aufgefallen.

Nährwert: Als wir nach Dubai gezogen sind, wollten wir ein oder zwei emiratische Künstler haben, die in unser Portfolio passen, so wie wir es im Libanon tun, wo wir ein paar libanesische Künstler haben. Es gibt einige Künstler, deren Arbeiten uns gefallen, aber andere große Galerien vertreten sie bereits. Also ich denke die guten sind schon vergeben, einfach weil es noch nicht so viele sind. Aber wir sind immer auf der Suche und ich bin mir sicher, dass wir irgendwann den einen oder anderen guten Künstler finden werden, den wir gerne aufnehmen würden.

Sagen Sie uns, wo Sie in Bezug auf digitale Kunst/NFTs stehen – was ist Ihrer Meinung nach die Zukunft dieses Sektors?

Nährwert: Diese Unterhaltung führen wir im Moment täglich! Es ist eine Hassliebe! Irgendwann hatten wir das Gefühl, wir müssten als Galerie in NFTs einsteigen, weil es schien, als ob es etwas wäre, was Galerien tun, aber wir haben immer mehr das Gefühl, dass das nicht mehr unbedingt der Fall ist. Die Sammlerbasis für NFTs unterscheidet sich sehr von der Sammlerbasis für physische Kunst, und Menschen, die unsere Galerie besuchen, sehen meistens absolut keine Harmonie zwischen den beiden. Für mich wäre der einzige Wert einer NFT ein intelligenter Vertrag, damit jemand, der das physische Kunstwerk kauft, dieses digitale Zertifikat hat. Abgesehen davon sehe ich im Moment keine andere Bedeutung für uns.

Aal: Auch unsere Künstler interessieren sich nicht dafür. Wir hatten ein Angebot für ein wirklich interessantes NFT-Projekt und sind auf unsere Künstler zugegangen, um sie nach ihrer Meinung zu fragen, aber sie waren überhaupt nicht interessiert. Einige von ihnen haben es natürlich versucht, aber ich denke, dass neue Künstler mehr daran interessiert sind als etablierte Künstler.

Was ist für die Galerie 2023 in der Pipeline?

Nährwert: Wir haben einige interessante Dinge vor uns, aber ich kann Ihnen jetzt noch nicht zu viele Details verraten. Wir haben eine sehr coole Zusammenarbeit mit einer großen Gruppe von Restaurants, also freuen wir uns darauf. Wir haben einige coole Shows vor uns, wir haben eine weitere Zusammenarbeit mit einem unserer Künstler und einer Autofirma. Wir sind in Gesprächen mit vielen verschiedenen Orten und Menschen, wir haben viele Pläne, aber sie sind noch nicht alle bestätigt. Wir freuen uns darauf, auf dem Erfolg unserer Künstler aufzubauen und sie in dieser Region zu präsentieren, und es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie gut vertreten sind. Wenn sie glücklich sind, sind wir glücklich!

Was ist eine Botschaft, die Sie unseren Lesern senden würden, um sie in den Kunstraum einzuladen?

Aal: Wir freuen uns, wenn neue Sammler unsere Galerie besuchen. Wir würden ihnen gerne dabei helfen, den richtigen Künstler auszuwählen und ihr Geld unabhängig von ihrem Budget an der richtigen Stelle anzulegen. Wir sind bestrebt, ihre Sammlung zu erweitern. Abgesehen davon haben wir, wie gesagt, sehr glückliche Kunst, also ist es gut, die Galerie zu besuchen und unsere Kunst zu erleben, auch wenn es nicht darum geht, etwas zu kaufen. Kommen Sie uns besuchen, auch wenn Sie Ratschläge zum Sammeln und Sammeln wünschen, wir sind für alle offen.

Nährwert: Als wir unsere Galerie eröffneten, dachten wir, dass Kunstgalerien im Allgemeinen nicht sehr zugänglich sind, sie können ein einschüchternder Ort sein. Und deshalb sagten wir immer, dass wir sicherstellen wollten, dass unsere Galerie zugänglicher ist, um sie zu gestalten sicher, dass die Leute gerne hineingehen, um Fragen zu stellen, nicht nur um zu kaufen, sondern um tatsächlich informiert zu werden. Wir waren alle einmal junge Sammler, wir hatten alle dieses Gefühl der Einschüchterung, wenn wir hereinkamen, und deshalb möchten wir, dass sich die Leute willkommen fühlen und das Gefühl haben, dass sie jederzeit hereinkommen und Fragen stellen können. Wir bedienen alle Budgets, wir haben eine große Auswahl an Preisen, und unser größtes Ziel ist es, diejenigen, die hereinkommen und sagen, dass sie sich nicht wirklich mit Kunst auskennen, dazu zu bringen, sich in Kunst zu verlieben. Wir möchten das Stigma brechen und diejenigen einladen, die Kunst kaufen möchten, aber vielleicht schüchtern sind, dies zu tun.